Auf dem Kassler Hauptfriedhof befindet sich eine ehemalige Telefonzelle, in der die Menschen aus Kassel einen neuen, geschützten Ort haben, an dem ihre Trauer und Erinnerungen einen Platz finden können. Die Idee des Windtelefons stammt aus Japan: Nach dem Tod seines Cousins installierte der japanische Künstler Itaru Sasaki 2010 in seinen Garten eine nicht angeschlossene Telefonzelle, um über den Wind mit dem Verstorbenen zu sprechen. Nach dem Tsunami 2011, öffnete er den Ort für Besucher*innen. „Kaze no denwa“, das Windtelefon, wurde zur Anlaufstelle und zum individuellen Ort des Gedenkens für Trauernde im ganzen Land. Heute gibt es weltweit über 150 Windtelefone, das zweite in Deutschland steht in Kassel. Diese Idee haben Daniel Krooß und Gerritt Retterath für das Projekt „Hier im Quartier“ aufgegriffen.
MUSEUMSNACHT Kassel 2024
Aus den berührenden Einträgen des inzwischen gut gefüllten Gästebuchs erstellte die Kasseler Autorin Leticia Wahl eine eindrucksvolle Audioinstallation, die vor Ort präsentiert wurde. Basierend auf den eingesprochenen Texten, nahm sich die Illustratorin Jessica Ronja Pelz der Aufgabe an, live vor Ort die Eindrücke zu visualisieren. Darüber hinaus wurden die Besucher*innen dazu eingeladen, Postkarten zu gestalten, auf denen sie persönliche Erinnerungen und Momente mit geliebten Verstorbenen festhalten konnten.
Fotos: Sabine Boger
Mehr Informationen: HNA Artikel Windtelefon
Hier im Quartier Instagram
Die entstanden Zeichnung ist noch bis September 2025 im Stadtmuseum Kassel im Rahmen der „Hey, Kassel! - Entdecke Deine Stadt“ Ausstellung zu sehen.
Bleistift und Tusche, zwei A3 Papierbögen